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Projektbericht

„Eigentlich sind wir gar nicht so verschieden. Wir haben nur andere Dinge erlebt.“

So lautete das Fazit der anrührenden Aufführung im Theaterwerk Albstedt am 19.12.2013. Die präsentierte Szenencollage zum Thema „Kindheit gestern und heute“ stand am Ende des Generationen-Theaterprojektes „Als ich klein war, wenn ich groß bin“, welches das Theaterwerk Albstedt in Kooperation mit dem Kindergarten „Pusteblume“ seit September durchgeführt hatte. Gefördert wurde das Projekt von der Klosterkammer Hannover.

Zehnmal haben sich 22 Vorschulkinder und 10 SeniorInnen in zwei gemischten Gruppen getroffen. Die Hälfte der teilnehmenden „Großen“ hatte als Großeltern einen persönlichen Bezug zu den Vorschulkindern, die anderen hatten sich aus reiner Neugier angemeldet. „Mir ist die Beziehung zu meiner Enkeltochter sehr wichtig, da finde ich es toll, mit ihr gemeinsam hier teilnehmen zu können“, meinte Gabriele Dierks. Helga Knape, Ursel und Joachim Balczuhn sowie Adolf Glyschewski

ging es ähnlich. Eva Rentzow und Hansdieter Kurth hatten bereits Erfahrung in anderen Theaterprojekten gesammelt, Karin Rothmann war früher Lehrerin und brachte gleich ihren Vater Helmut mit, Gudrun Brockmann kannte die Arbeit des Theaterwerkes aus einem Projekt in Uthlede. Sie trafen in den beiden Gruppen auf 22 Vorschulkinder, und alle betraten gemeinsam Neuland in diesem Generationenprojekt, wurden im theaterpädagogischen Getümmel allerdings schnell warm miteinander: „Warum ist Hansdieter heute nicht da?“, fragte Rujad, wenn sein neuer Freund fehlte.

Corinna Schmelter-Pourian und Eva Danner leiteten als Theaterpädagoginnen die beiden Gruppen mit Unterstützung der Erzieherinen Hanne Hofhuis und Marion Schnaars; eine probte im Kindergarten, die andere in den Räumen der Fahrschule Dunkelberg, beide setzten sich verschiedene inhaltliche Schwerpunkte. In gemeinsamen Abschlussproben wurden auf der Bühne des Theaterwerks in Albstedt die Ergebnisse wie ein Puzzle zusammen gesetzt.

Die beiden Theaterpädagoginnen sind voller Begeisterung über den Verlauf und das Ergebnis des Theaterprojektes. „Große und Kleine sind sich sehr offen begegnet, es kam zu einem Austausch von Lebenswelten, bei den Proben gingen alle Hand in Hand, und das Interesse aneinander, die Aufmerksamkeit für die andere Generation war sehr groß“, beschreiben die beiden die eindrucksvolle Arbeit, bei der die Ideen und Geschichten der Teilnehmenden im Mittelpunkt standen. Viele der Kinder sind an diesem Projekt merklich gewachsen, haben viel über das Theaterspielen gelernt und trauen sich jetzt mehr. Malte kann wütend aussehen, Ella spricht ein bisschen lauter, Chantal und Sophie können richtig brüllen, Nikos Grinsen ist bühnenreif.

Entstanden sind lustige und ernsthafte Szenen mit und ohne Sprache, mit Musik und Bewegung zu Fragen wie „Womit habt Ihr eigentlich früher gespielt, womit spielt Ihr heute?“, „In welchen Berufen habt Ihr gearbeitet, was wollt Ihr später einmal werden?“, „Wie sah Eure Freizeit früher aus?“ oder „Wovor hattet Ihr Angst?“.

So tanzten Kleine und Große zusammen Walzer und Stopptanz, sangen Schlaflieder, gaben Puppenstuben von Geschwisterkind zu Geschwisterkind weiter und verglichen sich in der Größe, denn: „Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Kleinen und Großen?“ – „Die Großen sind größer!“ – „Aber nicht mehr lange!“. Und so klang am Ende des Stückes das Lied durch den Saal: „Wir werden immer größer, jeden Tag ein Stück…“

Das Projektkonzept kann für andere Spielorte gebucht werden;