Theaterprojektwoche in Uhtlede
Vom 3. bis 8. Juni 2013 fand eine ganz besondere Projektwoche in Uthlede statt: 
Acht PädagogInnen des Theaterwerk in Albstedt erarbeiteten mit 144 Kindern der Grundschule und den Lehrkräften Szenen über das „vielleicht schönste Dorf zwischen Lehnstedt und Meyenburg“. In sechs altersgemischten Gruppen erzählten die Kinder wahre und erfundene Geschichten über Uthlede, wo sie leben oder wo sie jeden Tag die Schule besuchen. Es entstand ein Stationentheater: Die Kinder tobten, tanzten, spielten und sangen durch Turnhalle, Kirche, Heimathaus, Feuerwehrhaus, den Garten des Seniorenheimes und den ehemaligen Laden. Alle Orte waren dankenswerterweise sehr freundlich zur Verfügung gestellt worden.
Nach fünf intensiven Projekttagen war es am Samstag, den 8.6. um 15 Uhr soweit; alle sechs Gruppen präsentierten ihre Ideen zu Uthlede einem Publikum von 350 Menschen. Die Sonne strahlte, und nach einer Begrüßung durch den „Tourismusdirektor“ und seinen „Assistenten“ in der Kirche hatten die Kinder der siebten Projektgruppe alle Hände voll zu tun: Sie führten zu dritt jeweils eine Gruppe von 50 Gästen als Reiseführer durch das Dorf. Auf unterschiedlichen Wegen erhielten Familien und Freunde die einmalige Gelegenheit, alle Stationen zu besuchen und so ganz neue Einblicke in Uthledes Hinterzimmer zu erhaschen. Die Reiseführer legten dabei großen Wert auf die individuelle Begleitung ihrer Touristen und wiesen auf den Wegen zwischen den Stationen auf seltene Insektenarten oder besonders hohe Gebäude hin; zuweilen gab es sogar Erfrischungen für das Publikum (Leitung: Corinna Schmelter-Pourian und Annabell Wegener).
In der Turnhalle wurden die Feste im Jahreslauf tänzerisch dargestellt, bereichert durch die bunten Hochhäuser der Bühnenbild-Gruppe (Leitung: Anke Middelberg und Waldemar Grazewicz). Im Heimathaus spukte es, Gespenster und Nachtwächter erzählten alte Uthleder Geschichten (Leitung: Kathrin Busch). Vor dem Feuerwehrhaus begrüßte ein launiger Brandmeister die Besucher; als er sich mit Hinweis auf das Namensschild an seiner Uniform vorstellte, widersprach eine ältere Dame: „Nee, der sitzt da auf dem Trecker, der eben vorbei gefahren ist!“. Humor war an dieser Station groß geschrieben: 18 Jungs und ein Mädchen bildeten die „top ausgebildete“ Truppe, die mangels Feuer auch mal das Auto putzen musste (Leitung: Arnd Heuwinkel). Im Garten des Seniorenheims konnten die Touristen einen Zug durchs Leben bewundern: Haltestellen wie Schulzeit, Hochzeit, Arbeit und Ruhestand wurden von den Kindern in bewegten Bildern mit Bezug auf die Uthleder Vergangenheit dargestellt (Leitung: Kian Pourian). Auch der ehemalige Laden der Familie Bellmer öffnete eigens für diesen Tag noch einmal seine Türen: Im einstigen Herzstück des Dorfes erwachte die alte Jukebox zum Leben, und Ohrwürmer wie „Das ist die perfekte Waffel…“ erheiterten das Publikum (Leitung: Eva Danner).
Das Konzept ging auf: Die Kinder bekamen einen Einblick in die Lernmethode Theaterpädagogik, sie belebten das Dorf, setzten sich mit der Geschichte auseinander und entwickelten eigene neue Geschichten. Das Publikum war begeistert von der Bandbreite der Darbietungen. „Das hat Spaß gemacht!“, fasste es ein Erstklässler abschließend zusammen.
Gefördert wurde das Projekt vom Schulverein der Grundschule, von der Klosterkammer Hannover, dem Landschaftsverband Stade und dem Landkreis.